Recht auf Stadt Jena

Gemeinsam zur ersten Thüringer Mietparade am 07. April in Erfurt!

Wir treffen uns zur gemeinsamen Anreise aus Jena um 12:15 Uhr am Bahnhof Jena-West (Zugabfahrt 12:38 Uhr).

Aufruf zur Ersten Thüringer Mietparade:

Euer BOOM? Unser BÄÄM!
Eine leistbare Mietwohnung? Kaum zu bekommen! Nicht in Jena, nicht in Weimar, nicht in Erfurt. Das, was derzeit als Thüringer „Immobilien-Boom“ gefeiert wird, bedeutet für uns Mieterinnen und Mieter vor allem eins: Mieterhöhungen. So sind die Mieten in Erfurt von 2007 bis 2015 im Schnitt um 26% gestiegen, in Jena liegen die Kaltmieten über dem
Bundesdurchschnitt und weit über dem für Thüringen. Viele Menschen müssen einen immer größeren Teil ihres Einkommens für das Wohnen aufbringen, haben Angst vor Verdrängung und einem unfreiwilligen Umzug. Zuziehende haben Probleme, überhaupt eine Bleibe zu finden. In Erfurt, Jena und Weimar mangelt es massiv an leistbarem Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, für Geflüchtete, für Alleinerziehende, für Alte, …

Schuld daran ist der Immobilienmarkt, welcher der kapitalistischen Logik der Profitmaximierung folgt. Und eine Politik, welche die Liberalisierung des Wohnungsmarktes und die Privatisierung von Wohnraum vorantreibt. Gemeinsam verwandeln sie die Stadt in eine soziale Gefahrenzone, in der vielen Menschen die Verdrängung droht. Doch unser Zuhause ist kein Anlageobjekt, die Thüringer Städtekette kein Diamantencollier. Deshalb werden wir uns am 7. April 2018 mit der 1. Mietparade die Stadt zurücknehmen.

Recht auf Stadt? Die Freiheit nehm‘ ich mir!
• Wir gehen gemeinsam auf die Straße, weil wir den Ausverkauf und die Vermarktung der Stadt nicht länger hinnehmen wollen. Wir wollen eine Politik, die nicht den roten Teppich für Investoren ausrollt, sondern das Recht auf guten Wohnraum für Alle durchsetzt.
• Wir gehen gemeinsam auf die Straße, weil unsere Städte mehr sind als Tagungszentren, Freiluftmuseen oder Wirtschaftsstandorte mit Autobahnkreuz und ICE-Knoten.
• Wir gehen gemeinsam auf die Straße, weil wir keine Konsummeilen mit Alkoholverboten, Gefahrengebieten und rassistischen Kontrollen wollen.
• Wir wollen in einer Stadt leben, die vielfältig, bunt und unkommerziell ist und von uns selbst gestaltet wird.
• Wir gehen gemeinsam auf die Straße, denn die Stadt gehört uns Allen.

Alle Infos: www.erfurtfueralle.de

 

Wir werden weiter für eine „Stadt für Alle“ kämpfen! – Presseschau und eigener Clip zum Aktionstag am 10. März in Jena

Am vergangenen Samstag, dem 10. März 2018, haben wir die erste Jenaer „Stadt für Alle – Messe“ organisiert – eine lebendige und mutmachende Protestaktion in Hör- und Sichtweite zur Immobilienmesse im Volksbad. Unsere Botschaft an StadtentwicklerInnen, PolitkerInnen und die Akteure auf dem Immobilienmarkt: Wohnraum ist keine Ware!

Dem vorrausgegangen war eine kraftvolle und sonnige Demonstration gegen den Ausverkauf der Stadt durch die Jenaer Innenstadt. Verschiedenste Schilder, Slogans und Banner machten unsere Vorstellung einer Stadt für Alle deutlich: bezahlbare Mieten, umfassender sozialen Wohnungsbau, Erhalt alternativer Wohn- und Kulturprojekte, sowie Zuflucht und Bleiberecht für Gelüchtete.

Mehr Eindrücke von unserem Mieter*innen-Aktionstag anlässlich der Jenaer Immobilienmesse und einige Stimmen von den verschiedenen beteiligten Initiativen haben wir in einem kleinen Clip zusammen getragen und auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht:

Im Folgenden haben wir außerdem eine kleine Presseschau zusammengestellt:

Demo Immo Messe

„Jena boomt. Immer mehr Unternehmen aber auch immer mehr Menschen zieht es in die Saalemetropole. Eine Folge davon sind steigende Preise für Wohnraum, was Mieter und Vermieter gleichermaßen beschäftigt.“

 

„Die erste „Stadt für Alle-Messe“ hat am Sonnabend mehr Publikum angezogen als die 37. Immobilienmesse nebenan. […] Die fand am Sonnabend in der Knebelstraße in Jena, in unmittelbarer Nähe zum Volksbad statt, wo die 37. Jenaer Immobilienmesse ihr Domizil hatte. Das Bündnis „Recht auf Stadt“ hatte ganz bewusst diesen Veranstaltungsort gewählt, um in Hör- und Sichtweite zur großen Immobilien-verkaufsveranstaltung Hauseigentümer, Investoren und Wohnungsunternehmen mit existenziellen Mieter-Interessen aufmerksam zu machen.“

 

„Bezahlbarer Wohnraum ist in Jena schon lang ein heiß diskutiertes Thema. Das Aktionsbündnis „Recht auf Stadt Jena“ organisierte am Samstag eine „Stadt für Alle-Messe“, um ihre Anliegen öffentlich kund zu tun. Platziert hatten sie sich direkt vor dem Volksbad, denn dort wurde am Wochenende die 37. Immobilienmesse veranstaltet.“

Im Vorfeld unseres Aktionstages gab es außerdem zwei Radiobeiträge, die unseren Protest gegen den Ausverkauf der Stadt und unsere „Stadt für Alle – Messe“ ankündigten:

„Das Bündnis Recht auf Stadt Jena ruft morgen zum Aktionstag mit einer Demonstration in die Jenaer Innenstadt auf. Ab 14 Uhr gibt es eine Alternativmesse vor dem Volksbad. Hintergrund sind die schwierigen Mietbedingungen in Jena.“

„Am 10. und 11. März findet im Volksbad die 37. Jenaer Immobilienmesse statt. Zu diesem Anlass gibt es samstags vom Bündnis „Recht auf Stadt Jena“ einen wohnungspolitischen Aktionstag. Mit einer Demonstration und einer Alternativ-Messe soll unter anderem auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam gemacht werden. Jan und Eli haben noch mehr über ihre Veranstaltung und ihre Anliegen erzählt.“

In einer Stadt wie Jena, in der es für immer mehr Menschen ein Problem darstellt, eine bezahlbare Wohnung zu finden, in der Jugendliche und alternative Wohn- und Lebensprojekte vertrieben werden und unsere geflüchteten Freund*innen den Schikanen der Behörden und gewaltvollen Abschiebungen ausgesetzt sind, sehen wir es als notwendig an, zusammen etwas gegen diese (urbanen) Verhältnisse zu tun.

Im Zentrum unseres Protestes steht die Wohnungsfrage, die Frage nach sozialem Wohnungsbau. Das unser Protest diesbezüglich noch nicht bei den Stadtpolitiker*innen angekommen ist, wurde auch nochmal durch die Aussagen des Oberbürgermeisters Albrecht Schröter deutlich, der das Mietpreisniveau relativierte und die Mietpreisentwicklung zynischerweise als „Sache des Marktes“ deklarierte, anstatt sich unsere Probleme auf unserer Messe anzuhören.

Wir werden weiter für eine Stadt für Alle kämpfen!