Die bundesweite Kampagne „Mietenwahnsinn stoppen!“ erreichte in den letzten Tagen offenbar auch Jena. An zahlreichen Orten in der Innenstadt tauchten Plakate sowie Sticker auf, die mahnendes Symbol für den sich auch hier seit Jahren vollziehenden Mietenwahnsinn sind. Dies erscheint in doppelter Hinsicht sinnvoll, denn einerseits gilt es unermüdlich auf die Wohnungsnot und hohen Mieten aufmerksam zu machen und andererseits bedarf es des ständigen Ankämpfens gegen das Vergessen dieses Missstandes.
Wir als Recht-auf-Stadt-Gruppe Jena unterstützen deshalb den Forderungskatalog der Kampagne. Auch wenn nicht alle in diesem behandelten Probleme gleichermaßen dringend in Jena sind, ist ihre Lösung doch nicht unabhängig von einander möglich. Dem fernen Grundziel – der Vergesellschaftung des Wohnraums – pflichten wir dementsprechend ebenso bei, denn nur wo Wohnen allen Menschen bedingungslos und in Würde möglich ist, kann von einer Lösung der Wohnungsfrage die Rede sein.
Im Moment sehen wir jedoch ein, dass hier in Jena noch kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Die Rekommunalisierung von JenaWohnen und deren Umwandlung in ein auf soziale und bezahlbare Wohnraumversorgung statt Profitinteresse ausgerichtete Organisation sind ebenso mittelfristige Ziele, wie die kollektive Organisierung von Mieter*innen in Nachbarchaften und Stadtteilen. Ein starker rechtlicher Mieter*innenschutz, wie er in der BRD existiert, ist das Eine, seine Durchsetzung das Andere. Oft genug erleben wir, wie sich Vermieter*innen nichteinmal an rechtliche Vorgaben halten. Deshalb müssen wir uns als Mieter*innen in dieser Stadt wehren, auf dem Rechtsweg, wie abseits davon, indem wir uns austauschen und unsere Forderungen und Anliegen lautstark vertreten.
Unseren zweiwöchentlich stattfindenden Gesprächskreis StattProbleme begreifen wir als ein Puzzleteil auf den Weg hin zu einer selbstbewussten Mieter*innenbewegung hier in Jena. Alle, die sich uns anschließen wollen und / oder Stress mit Vermieter*innen haben, sind deswegen herzlich eingeladen am ersten oder dritten Mittwoch im Monat bei uns vorbeizuschauen: jeweils 18Uhr in den Räumen des MobB. e.V. (Unterm Markt 2).
Die Kampagne wird durch ein dezentralen Aktionstag noch verstärkt.
https://mietenwahnsinn-stoppen.de/2017/07/17/2-aktionstag-der-kampagne-am-8-september/
Teilt es mit, und kommt vorbei am 8. September !